Science, Van Gogh, Anne Frank – Studienfahrt nach Amsterdam 2023

Alles fing am Montag, dem 18.09.2023, morgens um 9 Uhr am Schweriner Hauptbahnhof an. Vor Fahrtbeginn nach Amsterdam waren viele verschiedene Geräusche wahrzunehmen, vom Drehen der Rollen unter den Koffern bis hin zu freudig lachenden Schülern. Als alle 18 Schüler und die beiden Lehrer, Herr Strobel und Frau Augustiniak, eingetroffen waren, ging es zunächst nach Hamburg, dann weiter nach Osnabrück. Trotz der immer besser werdenden Stimmung hatte ich jedoch meine Bedenken und Zweifel: „War das wirklich die richtige Entscheidung … Amsterdam?! Man kommt ja doch viel eher mal nach Amsterdam als nach Süditalien oder gar Schottland …“. Doch nicht nur Zweifel waren da, sondern auch eine gewisse Vorfreude darauf, in der Gruppe einfach eine schöne Zeit zu haben, viel zu erleben und sich genauer kennenzulernen. Nach einer unterhaltsamen Fahrt kamen wir im Amsterdamer StayOkay, dem Hostel für die kommende Woche, an. Nachdem wir erst einmal unsere Zimmer unter die Lupe genommen hatten, sahen wir uns in kleinen Gruppen die Umgebung genauer an. Den Abend ließen wir später im Hostel ausklingen, die einen spielten zusammen in der Lounge, die anderen vollführten Yogaübungen auf engstem Raum.

Der zweite Tag fing - wie alle anderen - um 8 Uhr mit dem Frühstück in der Cafeteria an. Etwas später haben wir uns getroffen und die in der letzten Schulwoche der elften Klasse erstellten Podcasts zu den Themen des jeweiligen Tages angehört und das dazugehörige Quiz gemacht. Wir begannen mit dem Podcast über Vincent van Gogh, da wir zuerst in das ihm gewidmete Museum gingen. Dort waren unzählige seiner Gemälde aus jeder seiner Lebensphasen ausgestellt, darunter bekannte Werke wie „Mandelblüte“, „Weizenfeld" und viele seiner Selbstportraits. Nach der erfolgreichen Erkundung des Souvenir-Shops war als nächstes eine einstündige Grachtenfahrt durch Amsterdam auf dem Programm, wodurch man einen guten Überblick über die Stadt bekam. Auch diesen Abend verbrachten wir gemeinsam im Hostel.

Am Mittwoch waren wir im Nemo Science Museum, welches insbesondere für Kinder geeignet ist, da man dort vor allem in den unteren Etagen spielerisch durch Experimente und einfaches Ausprobieren an die wissenschaftlichen Hintergründe herangeführt wird. Zur Ergänzung stehen auch Informationstexte an den verschiedenen Ausstellungsobjekten. Die oberste Etage ist der menschlichen Spezies gewidmet, wodurch man beispielsweise etwas über die Evolution lernen kann. Auch dort erwarteten uns wieder Experimente, an denen alle mit viel Spaß teilnahmen, insbesondere ein Reaktionstest und eine „Kälte-Challenge“, bei der man zwei eiskalte Stangen so lange wie möglich umfassen sollte. Auf dieser Etage war unter anderem auch die Entwicklung eines Babys im Mutterleib zu sehen und wann das Herz des Babys zu schlagen anfängt.

Am nächsten Tag, Donnerstag, gingen wir in die Ausstellung Körperwelten, die unter dem Motto Glücksmomente auf 7 Etagen mehr als 200 Exponate von echten Menschen zeigt. Ich fand es dort äußerst interessant, weil wir beispielsweise ein echtes, sorgfältig vom Körper abgetrenntes Nervensystem, einen in der Mitte durchgeschnittenen Kopf, ein Gehirn und Geschlechtsorgane sehen konnten. Am Ende hatte man noch die Möglichkeit, kostenlos eine „Body Composition Analysis“ durchzuführen, bei der der Wasserhaushalt gemessen oder genau ermittelt wurde, wie viel Muskelmasse oder Fettanteil man in seinen Armen und Beinen hat. Nach einer kurzen Freizeit trafen wir uns bei „This is holland – the flight experience“, einem meiner persönlichen Highlights. Im Anschluss an zwei kurze Filme wurden wir in einen Raum mit zwei Bankreihen à 10 Sitze durchgelassen. Nach dem Anschnallen wurden wir nach vorne herausgeschoben, bis wir vor einer riesigen, halbkreisförmigen Leinwand saßen. Passend zum abgespielten Film blies uns Wind durch die Haare, hin und wieder landeten Wasserspritzer im Gesicht und wir wurden auch mit Tulpenduft besprüht. Auch die Sitze spiegelten durch entsprechende Bewegungen die Filmhandlung wider. Zum Abschluss dieses an Eindrücken reichen Tages fuhren wir ins Rotlichtviertel, um die rot erstrahlte Stadt anzusehen.

Der vorletzte Tag in Amsterdam war für uns besonders, er führte uns zunächst zum Anne Frank Haus. Nach einem kurzen Workshop konnten wir dieses erkunden, doch leider hatten wir sehr wenig Zeit für die einzelnen Räume, in denen sich die 8 Menschen damals versteckt gehalten hatten. Dies war ganz einfach dem geschuldet, dass man beim Rundgang in einer sehr langen Schlange von den nachfolgenden Besuchern vorangeschoben wurde. Da wir alle das „Tagebuch der Anne Frank“ im Unterricht gelesen hatten, war es sehr aufschlussreich, selbst ihre Situation vor Ort nachvollziehen zu können. Ein Stimmungswechsel erfolgte durch den Besuch im Madame Tussauds, wo wir auf Berühmtheiten wie Leonardo DiCaprio, James Bond, Van Gogh, Albert Einstein oder auch den König und die Königin der Niederlande trafen. An diesem Tag hatten wir noch einen Geburtstag zu feiern, weshalb dieser Abend mit einer Menge Spaß beim Bowlen schön abgerundet wurde.

Am Samstag nutzten wir unsere individuelle Freizeit beispielsweise für einen Besuch im Amsterdam Dungeon oder in einem Escape Room, wo wir nur mal kurz die Welt retten mussten. Der letzte Abend endete für uns - wie viele andere zuvor - in einer gemütlichen Runde im Hostel. Am nächsten Morgen ging es für uns zufrieden, aber auch ein wenig erschöpft, wieder in Richtung Heimat.

Von meinen Befürchtungen, dass ich die Fahrt nach Amsterdam vielleicht doch nicht so schön finden würde, hat sich keine einzige bestätigt, denn wir verbrachten gemeinsam eine eindrucksvolle und erlebnisreiche Woche. Die Unterkunft war äußerst modern und gut ausgestattet und bot sehr viel Platz für verschiedene Aktivitäten. Ein großer Vorteil unserer Studienfahrt lag darin, dass Essens- und Fahrtkosten für die öffentlichen Verkehrsmittel inbegriffen waren, sodass vor Ort wenig zusätzliche Kosten entstanden.

Letzten Endes gilt unser ganz herzlicher Dank Frau Augustiniak und Herrn Strobel, die uns diese Fahrt ermöglicht und uns immer bei guter Laune gehalten haben.

Schulreporterin Larissa