Berufliche Orientierung – Vorbereitung auf Studium und Arbeitswelt?

Verpflichtend für alle Schüler der elften Jahrgangsstufe ist das Fach Berufliche Orientierung, kurz BO, bei dem die baldigen Abiturienten erfahren sollen, wie es nach der Schule weitergehen kann. So finden alle ein bis zwei Monate Vorträge in der Schulaula statt, die zum Beispiel von Dozenten, Professoren oder Berufstätigen gehalten werden.

Zusätzlich zum normalen Unterricht und diesen Vorträgen besuchten die Kurse des diesjährigen Jahrgangs auch die Ausbildungsmesse vocatium am 4. Mai 2023 und den Hochschulinformationstag Campus ahoi! der Hochschule Wismar am 11. Mai 2023.

Hier einige kurze Berichte über die Erfahrungen, die die Schulreporter bei diesen Veranstaltungen gemacht haben.


Bei der Messe konnte jeder eine bestimmte Anzahl an Terminen mit verschiedenen Unternehmen vereinbaren.

Ich persönlich hatte mich bei vier Ständen angemeldet. Das erste Gespräch war bei der Helios Klinik für den Beruf der Hebamme, den ich nämlich sehr interessant finde. Jedoch habe ich mir das Gespräch anders vorgestellt, denn vor mir stand keine Hebamme, sondern zwei Frauen aus einer völlig anderen Abteilung. Das hieß für mich, dass meine Fragen genauso gut beantwortet wurden, als wenn ich alleine im Internet recherchiert hätte. Dies sorgte dafür, dass das Gespräch bereits nach sieben Minuten beendet war. Der Zeitabstand zwischen den Terminen beträgt allerdings 20 Minuten, so dass ich mich in der Wartezeit mit anderen austauschen konnte, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten.
Mein nächster Termin, welcher bei der Bundespolizei stattfand, war mit Abstand der beste. Vor mir stand eine Frau, die alles bis ins kleinste Detail wusste und auch aufgeklärt hat, was dieser Beruf mit sich bringt. Dadurch hat sie mir klargemacht, dass man gewisse Eigenschaften besitzen und auch flexibel sein muss, denn ohne diese Eigenschaften und ohne Flexibilität in allerlei Hinsichten, ist dieser Beruf nur schwer zu meistern. Nach über 20 interessanten Minuten hatte ich alle möglichen Informationen bezüglich des Berufs erhalten.

Danach ging es für mich zum Stand der Bundeswehr. Dort angekommen, traf ich auf einen sehr gesprächigen Mann, mit dem ich mich mehr als 20 Minuten über verschiedenste Aspekte unterhalten habe. Ein anderes Mädchen aus unserer Stufe hat sich dort sogar 50 Minuten lang aufgehalten.

Zuletzt ging es dann für mich zum Zoll.  Leider war das Gespräch für mich dort nicht sehr hilfreich.

Danach war der Großteil aller Stände schon leider abgebaut bzw. wurde gerade abgebaut.

Ich muss sagen, ich hätte lieber einen Termin weniger gehabt, als es nicht mehr zu schaffen, alles einmal abzulaufen und mich umzuschauen.

Im Großen und Ganzen war die Berufsmesse dann doch für die meisten ganz hilfreich. Denn selbst, wenn man noch gar keine Ahnung hat, was man machen will, so weiß man jetzt, was es eventuell werden könnte und was auf gar keinen Fall in Frage kommt. Außerdem konnte man sich an jedem Stand verschiedene Souvenirs, wie zum Beispiel Kugelschreiber mitnehmen.

Schulreporterin Larissa

 

Ich interessiere mich für Ausbildungen und Studiengänge im sozialen Bereich, weswegen ich bei der vocatium für den Studiengang Soziologie bei der Universität Rostock angemeldet wurde. Ohne viele Fragen stellen zu müssen, erzählte mir ein Professor der Uni gleich alle grundlegenden Informationen zu dem Studienablauf und zu dessen Wahlmöglichkeiten und Modulen. Bei meinem Termin erhielt ich viele neue Einsichten in das Fach, die mich jedoch doch nicht so interessierten, wie ich es vorher erwartet habe. Mein Termin bei der ecolea, wo mir die Schulleiterin den Aufbau des Ausbildungsablaufs im Bereich Gesundheits- und Sozialpädagogik zeigte, gefiel mir dagegen schon mehr. Jedoch weiß ich trotzdem, dass auch dieser Bereich nicht das Richtige für mich wäre, da die Ausbildung zu einem großen Teil online stattfindet.

Dank der Messe konnte ich also durch das Ausschlussverfahren herausfinden, dass ich einen anderen Bereich am interessantesten finde, und zwar die Soziale Arbeit.

Die Stände konnten mich nicht vom jeweiligen Fach überzeugen, dennoch halfen sie mir zu erkennen, welchen Studiengang ich belegen und wie ich meine Zukunft gestalten möchte.

Zwar war die Zeit für einige Besucher der Messe ziemlich knapp, sodass sie sich viele Stände nicht angucken konnten, aber die vocatium bot eine gute Gelegenheit, sich über Möglichkeiten für die eigene Zukunft zu informieren.

Schulreporterin Hannah


Der Tag in der Hochschule Wismar am 11. Mai begann schon früh morgens am Schweriner Hauptbahnhof, und nach einer angenehm kurzen Zugfahrt erreichten wir bereits unser Ziel.
In Wismar stellten sich die drei Fakultäten Gestaltung, Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurswissenschaften vor.

Im Bereich der Gestaltung gab es erstmal einen Rundgang, bei dem die verschiedenen Räume der Fakultät gezeigt wurden. Angefangen in der Gips- und Keramikwerkstatt wurde uns jeweils die Funktionsweise gezeigt und erklärt, in welchen Studiengängen diese genutzt werden.

Weiter ging es im Hauptgebäude, welches in drei Häuser aufgeteilt ist. Im Haus A gab es, zusätzlich zu einer Vorstellung der verschiedenen Studiengänge der Fakultät, eine Kunstmappenberatung für Interessierte. In Haus B befanden sich eher praktische Räume wie ein Fotolabor, eine Schmuckwerkstatt und eine Tischlerei. Haus C war das Studenten-Atelier, in dem Studenten immer die Möglichkeit haben, sich aufzuhalten und kreativ zu sein.

Nebenbei liefen einige Workshops, wie z.B. Plastikrecycling in der Schmuckwerkstatt, an denen wir leider nicht teilnehmen durften.

Besonders interessant für mich persönlich war der Einblick in das Studentenleben beim Besuch der Mensa, in der mir das Essen sehr gut geschmeckt hat.           

Schulreporterin Joud

 

Ebenfalls in Wismar befindet sich die Fakultät der Ingenieurswissenschaften, welche die Fachbereiche von Elektrotechnik über Geoengineering bis hin zu Maschinenbau umfasst.

Zahlreiche Studenten und Professoren zeigten neuste Verfahren, modernste Technik und interessanteste Geräte.
Neben den interaktiven Ausstellungsständen wurden auch Führungen durch die verschiedenen Labore angeboten. Dort gab es beispielsweise kleine Fließbandmodelle, künstliche Lungen und auch Eimer voller Dreck und Geröll, denn auch die Geologen haben ihr eigenes Labor. Mitschüler berichteten außerdem von einer Tour durch die Maschinenbau-Halle, in der imposante industrielle Geräte vorgestellt und auch vorgeführt wurden.

Zusätzlich zu den drei Fakultäten waren auch zahlreiche Firmen, Stiftungen und Unternehmen in Wismar anwesend, um für duale Studiengänge, Ausbildungsplätze und Jobs zu werben.
Dies bot auch eine wunderbare Gelegenheit, den eigenen Vorrat an Notizblöcken, Bleistiften und Kugelschreibern aufzufüllen und zugleich noch interessante Einblicke in verschiedenste Berufslaufbahnen zu erlangen.

Schulreporter Erik

 

Durch diese Exkursionen und Projekttage im Zusammenspiel mit den regulären Unterrichtsstunden gewinnen wir vielerlei Eindrücke, wie man Bewerbungen schreibt, man sich als Student finanziert oder was die eigenen Stärken und Schwächen sind.

So kommen wir als Schulreporter zu der Erkenntnis, dass der BO-Unterricht uns in einigen Aspekten gute Hinweise auf das Leben nach der Schule bietet. Dennoch wäre es unserer Meinung nach ausreichend, wenn wir dieses Fach nur einstündig hätten, da es letztendlich doch so nicht viele Themen gibt, die erarbeitet werden können.

Die Schulreporter