Es ist früher Morgen am Schweriner Hauptbahnhof, der Himmel ist noch dunkel, als sich insgesamt 28 Schüler*innen und 4 Lehrkräfte in den Bus nach Amsterdam setzen. Noch ist es still, alle sind schläfrig, während die Sonne langsam aufgeht und sich der Bus nach Westen bewegt.
Insgesamt neun Tage, vom 16.09. bis 24.09.2023, ist diese bunte Gruppe unterwegs, die Studienfahrt nach Schottland ist voller Zielorte und geplanter Ereignisse. Auf der Fahrt in Land der Highlandcows steht erstmal eine Fährfahrt von Amsterdam nach Newcastle an. Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang über der Nordsee sind atemberaubend und die Band auf der Fähre singt passenderweise „Here Comes The Sun“ von den Beatles.
Dann endlich wieder fester Boden unter den Füßen, auch wenn einigen noch Stunden später die Beine schwanken. Erster Stopp auf der Insel ist der Grenzstein Carter Bar, wo bei Kälte und Nebel Fotos geschossen werden. Und dann taucht plötzlich ein Dudelsackspieler auf und gibt uns kurz nach unserer Ankunft in Schottland ein kleines Ständchen.
Auf der Fahrt in die Highland-Stadt Inverness machen wir auch noch Halt an der Jedburgh Abbey und einer Destillerie und kommen dann pünktlich zum Abendessen in der ersten Jugendherberge an.
Obwohl alle recht müde sind, folgt auf das Curry mit Reis noch ein kleiner Stadtrundgang, geleitet von zwei Schülerinnen der Gruppe.
Nun geht’s richtig los: Am Montag haben wir viel vor uns – quer durch Schottland bis zur Isle of Skye an der Atlantikküste. Vorbei am Loch Ness, dem Zuhause des mystischen Seemonsters Nessie, mit Aussicht auf die weltberühmte Schlossruine Urquhart Castle, dann zum Eileen Donan Castle, einem Postkartenschloss aus dem 13. Jahrhundert, wo wir eine Audioführung durch die Ausstellung gebucht haben. Und endlich über die Bridge of Skye zu den umwerfenden Bergen und Aussichten der Hebrideninsel, wo wir direkt mit einem leuchtenden Regenbogen begrüßt werden.
Vorbei an bunten Hafendörfern und dem Old Man Of Storr, einem sehr markanten Felsen, geht es dann zu den Mealt Falls, wo sich einige Mutige trauen, im kalten Wasser am Fuß des Wasserfalls zu baden.
Auf diesen sehr ereignisreichen Tag folgt ein etwas ruhigerer Vormittag mit Besichtigung des Schlosses Cawdor Castle, mit märchenhaftem Garten und entspannter Atmosphäre, wo wir einige Zeit durch die makellosen Hecken und Blumengärten wandeln.
Ein schneller Halt bei Fort George, einer britischen Festungsanlage, und dann geht es wieder zurück nach Inverness, wo wir bis zum Ende des Tages Freizeit haben.
Nun geht es endlich in die schottische Hauptstadt Edinburgh, aber vorher halten wir noch bei der Glenfiddich Distillery, wo eine Flasche Whiskey für den stolzen Preis von 122 Tausend Pfund zu kaufen ist, der Preis ist abhängig vom Alter und dieser Scotch ist sechs Jahrzehnte alt.
Am Abend in Edinburgh wandern wir den kurzen, aber steilen Weg hoch zum Carlton Hill, der „Akropolis Schottlands“, wo wir eine unglaubliche Aussicht über die nächtliche Stadt haben.
Der nächste Tag dreht sich voll um Edinburgh, zuerst haben wir eine lehrreiche Führung durch die Stadt, dann besuchen ich und einige andere das National Museum Of Scotland, wo der Eintritt zu den großartigen Ausstellungen kostenfrei ist. Als ganze Gruppe geht es nun hoch zum Stadtschloss, doch die Touristenmassen verderben mir hier den Genuss.
Unglaublicherweise ist auch der Eintritt zur nationalen Kunstgalerie frei, obwohl dort Gemälde von Meistern wie Vermeer, Da Vinci und Rembrandt ausgestellt sind.
Am Samstag besuchen wir die Weltkulturerbestätte New Lanark, wo Robert Owen, einer der Väter des Sozialismus, Schulen gebaut und Arbeiterbedingungen verbessert hat. Bei der Führung wird uns erzählt, dass man sagte, die Kinder aus New Lanark wären so gebildet, dass sie an jedem Adelshof Europas hätten Gespräche führen können.
Auf der Rückfahrt zur Jugendherberge halten wir noch bei meinem persönlichen Highlight der Studienfahrt, der Forth Bridge, einer unglaublichen Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth.
Am Abend sind alle müde, schließlich war seit einer Woche Programm ohne Unterbrechung, doch beim Tanzabend mit Scott, der einen sehr passenden Namen hat, lassen sich alle mitreißen, die schottischen Tänze machen jede Menge Spaß. Die Dusche danach ist heißbegehrt, doch glücklicherweise hat jedes Zimmer in der Jugendherberge eine eigene.
Und plötzlich ist es schon der letzte Tag in Schottland, die Zeit verging viel zu schnell, alle wollen nochmal wiederkommen. Ganz ist die Tour aber noch nicht vorbei, in der Hochzeitschmiede Gretna Green werden noch einige aus der Gruppe über dem Amboss vermählt. Uns wird erzählt, dass hier jedes Jahr 3500 Hochzeiten stattfinden, eine unglaubliche Zahl, vor allem, wenn man weiß, dass in London nur 2000 Paare über den gleichen Zeitraum getraut werden.
Nicht zu vergessen ist das tolle Buffet auf der Fähre, wo alle Köstlichkeiten zur Verfügung stehen.
Ein angenehmer Ausklang für eine wunderbare Studienfahrt, die in vielen die Liebe für das Land von Highlands, Dudelsack und Nessie geweckt hat.
Schulreporter Erik