Moin aus Oldenburg!
Ich heiße Frederika Scheifler und studiere im 3. Mastersemester Musik und Englisch auf Lehramt für Gymnasien. An der Uni Oldenburg absolviert man als Praxisphase ein 7-wöchiges Praktikum in dem unterrichtet und geforscht werden soll. Ich bewarb mich Empfehlungen folgend in meiner Heimatstadt Schwerin am Gymnasium Fridericianum. Schnell bekam ich eine Rückmeldung: ich durfte dort mein Praktikum machen!
Am ersten Tag nahm mich die stellvertretende Schulleiterin gleich sehr freundlich in Empfang. Mit großem Interesse fragte sie nach, was es mit dieser Forschung zum bzw. im Englischunterricht genau auf sich habe, denn so etwas wäre in Mecklenburg-Vorpommern nicht üblich. Wir tauschten uns über meine Pläne und Wünsche aus und schnell wurde eine Ansprechpartnerin aus dem Fach Englisch für mich gefunden, die mich sofort unter ihre Fittiche nahm. Mit meiner neuen Englisch-Mentorin erkundete ich das beeindruckende Schulgebäude mit seinen imposanten Foyers, 5 Stockwerken und für mich zunächst unentschlüsselbaren Raumnummern und Treppenhäusern, die mal nach ganz oben führten und mal nicht. Harry Potter muss es wohl ähnlich ergangen sein. Auf dem Weg durch die Hallen bot meine Mentorin mir ihre Hilfe bei der Forschung an und ließ mich die kommenden drei Wochen in ihrem Unterricht Beobachtungsprotokolle zu ihrem Feedbackverhalten erstellen. Angekommen im Lehrerzimmer bekam ich direkt einen eigenen Platz, wurde anderen Musik- und Englischlehrern vorgestellt und fand so auch meine beiden Mentoren aus dem Musikbereich. Dann ging es auch schon ans Stundenplanbasteln. Dabei half mir die Mappe für neue Lehrkräfte mit den Stundenplänen meiner neuen Betreuer, die mir die stellvertretende Schulleitung noch hochbrachte.
Dienstagmorgen stand ich so bewaffnet mit Stundenplänen, Beobachtungsprotokollen und jeder Menge Angebote zur Hospitation und Kaffee wieder im Lehrerzimmer. Selten wurde ich in einer Schule so schnell und lieb aufgenommen wie hier. Mein Mentor in Musik besprach gleich mit mir, welchen Unterricht ich übernehmen könnte und ermutigte mich, möglichst schnell mit dem selbstständigen Unterrichten zu beginnen. Von meiner Mentorin in Musik wurde ich direkt zur Hospitation mitgenommen und auch zur Rhythmusgruppe und zum Chor eingeladen. In Englisch hatte ich meine erste Pilotierung am Ende des Tages schon abgeschlossen und machte mich an den Feinschliff meiner Kriterien zur Beobachtung.
Im Laufe der sieben Wochen bestätigte sich mein gutes Gefühl nur weiter. Alle begegneten mir freundlich, hilfsbereit und ausgesprochen interessiert. Ich erhielt unglaublich viel Unterstützung von meinen MentorInnen und wurde auch richtig gefordert. Auch außerhalb des Unterrichts erhielt ich wertvolle Einblicke in den Alltag der Lehrkräfte: ob Vor- und Nachbereitungen, Materialbeschaffungen, Entwicklungen von Tests oder Klausuren, Pausenaufsicht, AGs, Planung von Elternabenden oder sogar die Ausgabe der Zeugnisse- zu allem wurde ich eingeladen und mitgenommen. Mir wurde wieder bewusst, wie facettenreich und anspruchsvoll der Beruf des Lehrers ist. Trotz dieser Belastung wurde mir viel Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt, die weit über das hinausging, was ich erwartet und gewohnt war. Bei Fragen oder Problemen konnte ich mich immer an die stellvertretende Schulleiterin, das Sekretariat und den Schulleiter wenden, die mit viel Geduld und Verständnis gerne weiterhalfen.
Eine wichtige Gruppe von Menschen, die mir auch immer geholfen hat und der ich hier auch unbedingt noch danken möchte, sind die Schüler und Schülerinnen des Fridericianums. Sie wussten immer, wo U17 ist, wo meine Mentorin grade ist, wie ich den Laptop und Beamer zum Laufen bekomme und ob das Klassenbuch zurückgebracht werden muss. Auch wenn ich mit der ein oder anderen Frage sicherlich für Belustigung in der Klasse gesorgt habe – eine nette und hilfreiche Antwort gab es immer.
Als sich meine Zeit am Fridericianum dem Ende neigte, stand das große Konzert im Rahmen der Tage der alten Musik in Schwerin vor der Tür. Bei diesem Projekt konnte ich von den ersten Chorproben bis zum Auftritt mit dabei sein. Ich habe viele interessante Einblicke in die Organisation eines solchen Projektes erhalten können und wurde auch selbst aktiv. Bei meiner Mentorin konnte ich ein Einsingen gestalten und das Dirigieren eines Chores ausprobieren, was mir super viel Spaß machte. Viele Stimmproben mit den Frauenstimmen durfte ich anleiten und bin mir jetzt sicher, dass ich später auch mal einen Chor leiten möchte. An meinem letzten Tag wurde ich mit vielen lieben Worten, Schokolade, Kuchen und Umarmungen von meinen MentorInnen und dem Kollegium verabschiedet. Auch der Schulleiter nahm sich viel Zeit für mich und lud mich zu einem sehr netten Gespräch ein. Meine letzte Station war wieder das Büro der stellvertretenden Schulleiterin, wo mein Praktikum auch begonnen hatte. Alles Gute für die Zukunft wünschte sie mir- und sich diesen Bericht ;)
Ich möchte mich hier nochmals für die Offenheit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit aller bedanken- und vor allen meinen MentorInnen, der stellvertretenden Schulleiterin und dem Schulleiter!
Vielen Dank für die tolle und prägende Zeit an eurer Schule!