In der letzten Unterrichtswoche des Schuljahres 2022/2023 trafen wir, eine Gruppe von 12 Schülerinnen und Schülern und 2 Lehrkräften, uns jeden Morgen um 8 Uhr am Bahnsteig in Schwerin Mitte. Von dort aus ging es an drei Tagen nach Hamburg zum Institut für Physikalische Chemie und angewandte Nanotechnologie CAN.
Anlass dafür war das Mint Camp, ein Projekt, dank dem wir eine Woche lang besser und viel tiefgründiger in die Arbeit und Forschung der naturwissenschaftlichen Fächer schnuppern konnten. In unserem Fall waren dies vorwiegend die Fächer Biologie und Chemie.
Am ersten Tag lag der Schwerpunkt auf dem genetischen Fingerabdruck, deshalb war es unsere Aufgabe unsere eigene DNA genauer unter die Lupe zu nehmen. Bevor wir jedoch damit anfangen konnten, lauschten wir einem Vortrag und erhielten eine entsprechende Einweisung und Belehrung. Wir konnten es kaum erwarten, endlich mit dem Experimentieren anzufangen.
Vieles rund um die Enzymkinetik haben wir am zweiten Tag betrachtet und dabei wiederum eifrig experimentiert.
Am dritten Tag galt es, verschiedene Experimente zum Thema Nanotechnologie durchzuführen. Dabei haben wir beispielsweise einen chemischen Sonnenuntergang erzeugt oder auch Goldnanopartikel hergestellt.
Der letzte Tag führte uns nach Rostock und zwar zum Institut für Medizintechnik, dem wir die großzügige Unterstützung unseres Mint-Camps verdanken. Dort wurden wir mit offenen Armen und einem großen Frühstück in Empfang genommen, so dass wir uns gleich willkommen fühlten.
Das Institut für Medizintechnik hat sich auf Stents und Katheter spezialisiert, die dort entwickelt, geprüft und hergestellt werden. Nach einem Vortrag über das Institut und dessen Geschichte wurden wir in 3-er Gruppen durch das Gebäude zu verschiedenen Stationen geführt, an denen wir einen Einblick in die Arbeit innerhalb der verschiedenen Bereiche gewinnen konnten. Man bot uns auch die Möglichkeit selbst aktiv zu werden, so durften wir beispielsweise selbst einen Herzkatheter in ein Herz aus Plastik einführen. An einer anderen Station haben wir erfahren, wie Katheter geprüft werden und wie die Stents auf diese gezogen werden. Außerdem haben wir dort auch selbst herausfinden können, welchem Druck so ein Katheter standhalten kann, bevor er zerplatzt. Außerdem lernten wir den Unterschied zwischen dem Blick durch ein Lichtmikroskop und einem Elektronenmikroskop kennen. Am Ende des Tages haben wir noch eine Führung durch die Produktion der Stents bekommen, so dass uns die Verbindung von Forschung, Entwicklung und Umsetzung vor Augen geführt wurde.
Am Mint-Camp teilnehmen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes und für alle naturwissenschaftlich und technisch Interessierten mehr als empfehlenswert. Es lohnt sich definitiv, sich für eine Teilnahme daran zu bewerben, da die gewonnenen Einblicke weit über das hinausgehen, was der normale Schulunterricht zu zeigen vermag.
Daher geht auch ein großer Dank an Herrn Dr. Dietsche, der das Projekt ins Leben gerufen hat, sowie an Herrn Kruse und Frau Bouvier, die uns durch Organisation und Begleitung diese lehr- und erlebnisreichen Tage ermöglicht haben.
Schulreporterin Joud