„Sapere aude!“
Die deutsche Philosophie wird vor allem durch den Wahlspruch „sapere aude – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ geprägt. Die Tradition der Aufklärung in Europa geht darauf zurück. Immanuel Kant verwendet die Formulierung in „Was ist Aufklärung“ aus dem Jahre 1784. Kant möchte damit ausdrücken, dass man nicht unreflektiert auf andere (Vorgesetzte, Herrscher, Traditionen o.ä.) hören und sein Leben danach ausrichten soll. Stattdessen gilt es, alles selbst zu durchdenken. Natürlich trifft dies nicht erst auf die Philosophie seiner Zeit zu, sondern auch auf die abendländische Philosophie vor Christus, die insbesondere von den griechischen Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles geprägt ist und neben Kant einen entscheidenden Platz in unserem Unterricht einnimmt.
Kant fasste dies nur treffend zusammen. Er hat im 18. Jahrhundert die Einteilung der Philosophie in vier Fragen vorgeschlagen.
Diesen folgen wir heute in unserem Unterricht, wenn wir uns mit den Bereichen: Was kann ich wissen?“ (Erkenntnistheorie), „Was soll ich tun?“ (Ethik), „Was darf ich hoffen?“ (Metaphysik) und „Was ist der Mensch?“ (Anthropologie) auseinandersetzen.
Von Anfang an ist es unser Ziel, im Philosophieunterricht die Urteilskraft und das kritische Denken in allen wichtigen Lebensfragen zu schulen. Da uns - wie auch Immanuel Kant - die Entwicklung einer eigenen, begründeten Meinung das Wichtigste ist, leisten wir damit auch einen wichtigen Beitrag zu einer funktionierenden und demokratischen Gesellschaft.
Wir wollen die Meinungen aber nicht isoliert und theoretisch stehen lassen, sondern das Denken darf und soll Konsequenzen haben. Indem das Denken mithilfe des philosophischen Wissens sowie des abschließenden Urteilens zur Überzeugung geworden ist, darf und soll dies zur Übernahme von Verantwortung führen.
Vor allem die Ethik entstammt der praktischen Philosophie und soll zum Handeln führen, die theoretische Philosophie, wie z.B. die Erkenntnistheorie, bildet dann die Basis, auf der sich unser Denken bewegen kann.
Philosophische Grundlagen sind die Auffassungen von der Antike bis zur Gegenwart - von den Naturphilosophen wie Thales von Milet bis zu aktuellen Fragen der Philosophie, die Sartre, Camus und Habermas in den Mittelpunkt stellen.
Die gewonnenen philosophischen Überzeugungen können die Schüler an unserer Schule z.B. durch ihr Engagement in der UNICEF-, in der Fair Trade-Gruppe, im Schulsanitätsdienst oder bei der Erforschung der „Stolpersteine“ in Schwerin umsetzen.